Religion sollte kein Hindernis für eine Klassenfahrt darstellen. Dennoch haben Eltern aus traditionell religiös geprägten Familien meist Vorbehalte, ihre Kinder auf Klassenfahrten zuschicken. Vor allem gegen die Teilnahme von Mädchen bestehen oft Bedenken. Die häufigsten Sorgen sind der mögliche Kontakt zu Alkohol und Drogen, Kontrollverluste sowie die Verletzung religiöser Vorschriften.
In solchen Fällen, ist die Aufklärung durch die mitfahrenden Lehrkräfte besonders wichtig. Direkte Kommunikation darf nicht gescheut werden, da sich nur so Missverständnisse und Vorurteile aus dem Weg räumen lassen. Um den Ängsten der Eltern entgegenzutreten, ist es hilfreich im Vorfeld einer Klassenfahrt klare Regeln aufzustellen und diese rechtzeitig mit den Kindern und Eltern abzusprechen. Alkoholverbot, geschlechtergetrennte Schlaf- und Waschräume, Rücksichtnahme auf Essgewohnheiten sollten im Vorfeld deutlich kommuniziert werden. In manchen Fällen ist es hilfreich auf positive Erfahrungen anderer Eltern mit Migrationshintergrund zurückzugreifen, die ihre Kinder an Klassenfahrten teilnehmen ließen.
Darüber hinaus sollten den Eltern die Vorteile und der Nutzen von Klassenfahrten vor Augen geführt werden. Sie haben nicht nur einen pädagogischen Wert, sondern fördern vor allen Dingen das Gemeinschaftsgefühl. Eltern die ihre Kinder die Teilnahme an einer Klassenfahrt verbieten, sollten sich darüber im Klaren sein, dass Sie ihr Kind aus einer Gemeinschaft ausschließen. Dies kann sowohl negative Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl des Kindes haben, als auch dessen Position innerhalb der Klasse schwächen.